Donner unter der Kimm: Admiral Bolitho und das Tribunal von Malta - Kent Alexander. Страница 65
«Ein schoner Morgen, Mrs. Noonan«, rief Bolitho.
Verblufft sah sie ihnen nach, bis sie um die Ecke verschwunden waren.
Arme Frau, dachte Bolitho. Er hatte ihren Mann auf seiner Lysander fallen gesehen; das schien ihm tausend Jahre her zu sein.
Lange Schatten lagen schon uber dem Platz. Bolitho schaute auf zum Turm der Kirche, in der er zweimal getraut worden war. Dann trat er unsicher in das kuhle Dammerlicht des Gotteshauses. Es war leer und doch so voller Erinnerungen und Hoffnungen. Er blieb stehen, betrachtete das Buntglasfenster hinter dem Altar und entsann sich jenes ersten Males, als er die Sonne durch diese Tur gesehen hatte.
Sein Herz schlug so heftig, da? er glaubte, Allday musse es horen konnen.
Er mu?te nach Hause, seine Gefuhle erkunden, Belinda eine Erklarung geben und lernen, seine Fehler wieder gutzumachen. Statt dessen trat er vor die Wand mit den Gedenktafeln der Familie Bolitho.
Er hob die Hand und beruhrte eine Tafel, die in einiger Entfernung von denen der Manner angebracht war: Cheney Bolitho. Hier waren sie getraut worden. Leise sagte er ihren Namen. Dann machte er kehrt und ging zuruck zu Allday.
«Nach Hause, Sir Richard?«fragte Allday.
Bolitho zogerte und blickte sich noch einmal nach der kleinen Tafel um.
«Aye, alter Freund. Das wird es immer bleiben.»
Seemannische Ausdrucke der Segelschiffszeit
Zusammengestellt von F. W. Wentzel
Abdrehen
Kursanderung, um einer Gefahr auszuweichen abfallen vom Wind wegdrehen, so da? er voller einfallt. Gegensatz: anluven
Abflauen
Nachlassen des Windes achtern hinten im Schiff achteraus in Richtung nach hinten achterlich
Richtung von querab bis achteraus Achterdeck hinterer Teil des Oberdecks, Kommandostand der alten Segelschiffe, wo Kompa? und Ruder standen Achtersteven das hinterste Holz des Schiffes am Wind (beim Wind) segeln wenn der Kurs im spitzen Winkel zur
Windrichtung liegt anbrassen die Rahen eines Seglers mit den Leebrassen so weit anholen, wie es die Wanten erlauben. Gegenteil: aufbrassen
Ankerspill
Winde mit senkrechter Achse zum Aufholen des Ankers anluven zum Wind hindrehen (s. abfallen) anschlagen
1. Ein neues Segel an der Rah oder Gaffel festbinden. 2. Die halbstundigen Schlage der Schiffsglocke
Aufbrisen
Zunehmen des Windes
Aufgeien
Aufholen der Schothorner eines Rahsegels an die Rah aufrei?en hochziehen aufkommen
1. Zurucklegen des Ruders, wenn eine Drehbewegung eingeleitet ist. 2. ein schnelleres Schiff nahert sich von hinten. 3. ein Gewitter» kommt auf»
«auf und nieder!»
senkrecht. Ausruf beim Ankerlichten, wenn die Ankertrosse senkrecht nach unten zeigt, der Anker schon losgebrochen, aber noch nicht auf dem Grund ist ausbringen ein Boot, ein Fallreep nach au?enbords bringen auslegen wenn die Matrosen zum Los- oder Festmachen der Segel auf die Fu?pferde der Rahen treten ausrennen die Kanonen mit Hilfe von Taljen in Feuerstellung bringen
Ausschie?en
Rechtsdrehung des Windes (auf den Kompa? bezogen). Gegensatz: Krimpen
Back
Vorderteil des Schiffes
Backbord linke Schiffsseite (von achtern gesehen) backbrassen
Rahsegel so drehen, da? der Wind von vorne einfallt und die Fahrt des Schiffes gebremst wird
Backstage
Stage, die den Mast schrag nach achtern stutzen
Bark
Dreimaster mit zwei vollgetakelten und einem (dritten) gaffelgetakelten
Mast Barkasse gro?tes Beiboot eines Kriegsschiffes
Baum
Rundholz, an dem das Segel unten befestigt ist beidrehen
1. Um einen Sturm abzuwettern, legt sich das Segelschiff mit geringster Segelflache schrag gegen den Wind, so da? es praktisch dwars vertreibt.
2. Durch Backbrassen ein Schiff abstoppen, auf der Stelle treiben bekalmen einem anderen Schiff durch Vorbeifahren in Luv den Wind wegnehmen belegen
1. Eine Leine festmachen. 2. Einen Befehl aufheben
Belegnagel
Holz- oder Eisenpflock zum Festmachen von Leinen
Besan der dritte, nicht vollgetakelte Mast (auch sein Gaffelsegel)
Besteck
Standort des Schiffes auf See, a) gegi?t, wenn er auf geschatzten Werten fur Kurs und Wegstrecke basiert, b) terrestrisch, wenn er auf Landpeilungen, c) astronomisch, wenn er auf Messung von Gestirnshohen beruht
Bilge
Kielraum, die tiefste Stelle im Schiffsrumpf Block
Rolle oder Scheibe in einem Holzgehause
Bootsmann
Decksoffizier, dem die Instandhaltung des Schiffes und seiner seemannischen Ausrustung obliegt
Bootsmannsstuhl
Brett an zwei Seilen, mit dem sich ein Mann zu Arbeiten in der Takelage hochziehen kann. Auch Offiziere wurden damit auf See oft an Bord gehievt Bramrah die dritte Rah von unten (mit dem
Bramsegel)
Brassen
Taue an den Rahnocken zum horizontalen Schwenken (Brassen der Rahen)
Breitfock das unterste Rahsegel am Fockmast, auch einfach» Fock»
Brigg
Zweimaster, der vordere Mast voll-, der hintere gaffelgetakelt
Bug der vorderste Teil des Schiffes
Bugspriet
uber den Bug nach vorn hinausragende Stange
Davit kranartige Konstruktion zum Aussetzen von Booten
Decksoffiziere
Bootsmann, Steuermann, Stuckmeister, Feuerwerker: Dienstgrad zwischen Offizier und Unteroffizier, damals der hochste erreichbare Dienstgrad fur Mannschaften (mit wenigen Ausnahmen, z.B. James Cook) Dingi kleinstes Beiboot
Dollbord verstarkter oberer Rand eines Bootes, in den Dollen (Metallgabeln) fur die Riemen eingesteckt werden
Draggen
(auch Drachen) kleiner, vierarmiger Bootsanker, den man auch als Suchanker benutzen kann
Drehbasse leichtes, schwenkbares Geschutz
Ducht
Sitzbrett im Ruderboot dwars querab, rechtwinkelig zur Schiffslangsachse entern/aufentern
1. In die Takelage klettern. 2. Das gewaltsame Besteigen eines feindlichen Schiffes
Enterhaken eiserner Haken an langer Stange zum Heranholen eines feindlichen Schiffes, bevor es geentert wird
Eselshaupt brillenartiges Verbindungsstuck von Mast und aufgesetzter Stenge
Etmal der von Mittag zu Mittag (in 24 Stunden) zuruckgelegte Weg
Faden
Langeneinheit zu sechs Fu? = 1,829 Meter
Fall
Leine zum Hei?en oder Pieren einer Rah oder eines Segels Fallreep
Treppe oder Strickleiter (Seefallreep), die an der Bordwand heruntergelassen werden kann
Fallreepspforte
Einla?offnung vom Fallreep ins Schiff, bei hochbordigen Schiffen in einem der unteren Decks
Fender
Sto?dampfer (damals) aus geflochtenem
Tauwerk fieren eine Last absenken, Leine verlangern
Finknetze
U- formige, mit starken Netzen verkleidete Gabeln, in die die festgezurrten Hangematten der Besatzung tagsuber verstaut wurden. Sie boten im Gefecht Schutz gegen Schrapnell- und Gewehrkugeln Fockmast der vorderste Mast Fregatte leicht bewaffneter (20 bis 50 Kanonen) schneller Segler, der Flotte als Aufklarer beigegeben. Voll getakelt
Fu?pferd
Tau unterhalb der Rah, auf dem die Matrosen beim Losmachen, Reffen und Festmachen des Segels stehen
Galion balkonartiger Vorbau des Schiffsbugs, tragt die Galionsfigur
Gangspill mit Spillspaken gedrehte Winde mit senkrechter Achse zum Aufholen des Ankers oder zum Einholen von
Trossen Gangway l. Laufbrucke an beiden Schiffsseiten zwischen Back und Achterdeck. 2. Laufplanke zwischen Schiff und Pier Geitau