Harry Potter und der Feuerkelch - Rowling Joanne Kathleen. Страница 38

doch was sollte spater dann geschehen,

denn sie wurden ja nicht ewig leben.

's war Gryffindor, des Rates gewi?,

der mich sogleich vom Kopfe ri?.

Die Grunder sollten mir verleihn

von ihrem Grips 'nen Teil ganz klein.

So kann ich jetzt an ihrer statt,

sagen, wer wohin zu gehen hat.

Nun setzt mich rasch auf eure Schopfe,

damit ich euch dann vor mir knopfe.

Falsch gewahlt hab ich noch nie,

weil ich in eure Herzen seh.

Nun wollen wir nicht weiter rechten,

ich sag, wohin ihr pa?t am besten.

Der Sprechende Hut verstummte und in der Gro?en Halle brandete Beifall auf.

»Das ist doch nicht das Lied, das er damals fur uns gesungen hat«, sagte Harry und klatschte ebenfalls.

»Er singt jedes Jahr ein neues«, sagte Ron.»Mu? ein ziemlich langweiliges Leben sein fur diesen Hut, meint ihr nicht? Sicher verbringt er das ganze Jahr damit, ein neues Lied zu dichten.«

Professor McGonagall entrollte ein langes Pergament.

»Wenn ich euren Namen rufe, zieht ihr den Hut uber den Kopf und setzt euch auf den Stuhl«, erklarte sie den Neuen.»Wenn der Hut euer Haus ausruft, geht ihr zum richtigen Tisch und setzt euch dorthin.

Ackerly, Stewart!«

Ein Junge, sichtlich am ganzen Leib zitternd, trat vor, nahm den Sprechenden Hut in die Hand, setzte ihn auf und lie? sich auf dem Stuhl nieder.

»Ravenclaw!«, rief der Hut.

Stewart Ackerly nahm den Hut ab und hastete zu einem Platz am Tisch der Ravenclaws, die ihn begeistert klatschend empfingen. Harry erhaschte einen kurzen Blick auf Cho, die Sucherin der Ravenclaws, die Stewart Ackerly herzlich begru?te. Einen fluchtigen Moment lang hatte er das merkwurdige Gefuhl, sich ebenfalls zu den Ravenclaws setzen zu wollen.

»Baddock, Malcolm!«

»Slytherin!«

Am Tisch auf der anderen Seite der Halle brach Jubel aus; Harry konnte Malfoy klatschen sehen, als Baddock sich den Slytherins anschlo?. Harry fragte sich, ob Baddock wu?te, da? das Haus Slytherin mehr schwarze Hexen und Magier hervorgebracht hatte als alle anderen Hauser. Fred und George pfiffen Malcolm Baddock aus, als er sich setzte.

»Branstone, Eleanor!«

»Hufflepuff!«

»Cauldwell, Owen!«

»Hufflepuff!«

»Creevey, Dennis!«

Der winzige Dennis Creevey trat uber Hagrids Maulwurfmantel stolpernd vor, und in genau diesem Moment glitt Hagrid selbst durch eine Tur hinter dem Lehrertisch in die Halle. Hagrid, etwa doppelt so gro? wie ein normal gewachsener Mann und mindestens dreimal so breit, sah mit seinem langen, wilden und zerzausten schwarzen Haar und seinem Bart ein wenig beangstigend aus – ein falscher Eindruck, wie Harry, Ron und Hermine wu?ten, denn Hagrid war von ausgesprochen freundlichem Gemut. Er zwinkerte ihnen zu, setzte sich ans Ende des Lehrertisches und sah Dennis Creevey zu, der jetzt den Sprechenden Hut aufsetzte. Der Ri? uber der Krempe offnete sich weit -

»Gryffindor!«, rief der Hut.

Hagrid stimmte in den Applaus der Gryffindors ein, und Dennis, ubers ganze Gesicht strahlend, nahm den Hut ab, legte ihn auf den Stuhl und rannte zum Gryffindor-Tisch, wo sein Bruder ihn empfing.

»Colin, ich bin in den See gefallen!«, kreischte er und hopste auf einen freien Platz.»Es war toll! Und da war etwas im Wasser, das hat mich gepackt und ins Boot zuruckgeworfen!«

»Cool!«, sagte Colin, nicht minder begeistert.»Das war sicher der Riesenkrake, Dennis!«

»Irre!«, sagte Dennis, als ware es die Erfullung der sehnlichsten Traume, in einen sturmgepeitschten, unergrundlichen See zu fallen und von einem gewaltigen Seemonster wieder herausgefischt zu werden.

»Dennis! Dennis! Siehst du den Jungen dort druben? Den mit dem schwarzen Haar und der Brille? Siehst du ihn? Wei?t du, wer das ist, Dennis?«

Harry wandte den Kopf zur Seite und starrte angestrengt hinuber zum Sprechenden Hut, der gerade Emma Dobbs' Haus ausrief.

So ging es weiter mit der Aufteilung der Schuler; Jungen und Madchen, alle mit mehr oder weniger angstlichen Gesichtern, traten der Reihe nach vor den dreibeinigen Stuhl, und die Schlange der Wartenden war schon um einiges kurzer, als Professor McGonagall zum Buchstaben L kam.

»Aah, beeilt euch«, sagte Ron und massierte sich den Bauch.

»Ich bitte dich, Ron, die Auswahl ist viel wichtiger als das Essen«, sagte der Fast Kopflose Nick, als»Madley, Laura«, gerade zu einer Hufflepuff ernannt wurde.

»Naturlich, wenn man schon tot ist«, knurrte Ron.

»Ich hoffe instandig, da? die neuen Gryffindors erste Sahne sind«, sagte der Fast Kopflose Nick, wahrend er»McDonald, Natalie«beklatschte, die jetzt zum Gryffindor-Tisch kam.»Wir wollen doch unsere Siegesserie fortsetzen, nicht wahr?«

Gryffindor hatte die Hausmeisterschaft die letzten drei Jahre in Folge gewonnen.

»Pritchard, Graham!«

»Slytherin!«

»Quirke, Orla!«

»Ravenclaw!«

Und endlich, nach»Whitby, Kevin!«(»Hufflepuff!«) verstummte der Sprechende Hut. Professor McGonagall nahm Hut und Stuhl hoch und trug sie davon.

»Wird allmahlich Zeit«, sagte Ron, packte Messer und Gabel und blickte erwartungsvoll auf seinen goldenen Teller.

Professor Dumbledore hatte sich erhoben. Lachelnd sah er in die Runde und breitete die Arme zu einer Geste des Willkommens aus.

»Ich habe euch nur zwei Worte zu sagen«, verkundete er, und seine tiefe Stimme hallte von den Wanden wider.»Haut rein.«

»Hort, hort!«, sagten Harry und Ron laut, und schon fullten sich die leeren Schusseln unter ihren Augen von Zauberhand mit Speisen.

Der Fast Kopflose Nick sah traurig zu, wie Harry, Ron und Hermine ihre Teller beluden.

»Mmmh, schom bescher«, sagte Ron, den Mund voll Kartoffelbrei.

»Ihr habt Gluck, da? es heute Abend uberhaupt ein Festessen gibt«, sagte der Fast Kopflose Nick.»Vorhin gab's namlich Arger in der Kuche.«

»Warum? Wa'n paschiert?«, schmatzte Harry mit einem machtigen Stuck Steak im Mund.

»Peeves, naturlich«, sagte der Fast Kopflose Nick und schuttelte den Kopf, der dabei gefahrlich ins Trudeln geriet. Er zog seine Halskrause ein wenig hoher.»Der ubliche Streit, ihr wi?t schon. Wollte beim Essen dabei sein – und das kommt uberhaupt nicht in Frage, ihr kennt ihn ja, ungehobelter Kerl, er kann keinen Teller mit Essen sehen, ohne ihn durch die Gegend zu werfen. Wir haben Geisterrat gehalten – der Fette Monch wollte ihm unbedingt eine Chance geben – aber der Blutige Baron war strikt dagegen, vollig zu Recht, wenn ihr mich fragt.«

Der Blutige Baron war der Geist von Slytherin, ein ausgemergeltes und stummes Gespenst, das mit silbrigen Blutflecken bespritzt war. Als Einziger in Hogwarts hatte er Peeves wirklich im Griff.

»Ja, wir haben mitgekriegt, da? Peeves aus irgendeinem Grund vollig von der Rolle war«, sagte Ron stirnrunzelnd.»Also, was hat er in der Kuche angestellt?«

»Ooch, das Ubliche«, sagte der Fast Kopflose Nick achselzuckend.»Verwustung und Chaos. Uberall lagen Topfe und Pfannen herum. Die ganze Kuche schwamm in Suppe. Hat die Hauselfen fast zu Tode erschreckt -«

Klang. Hermine hatte ihren goldenen Trinkbecher umgesto?en. Der Kurbissaft breitete sich unaufhaltsam uber das Tischtuch aus und lie? ein paar Meter wei?en Linnens orangerot anlaufen, doch Hermine war das schnuppe.

»Hier gibt es Hauselfen?«, sagte sie und sah den Fast Kopflosen Nick starr vor Entsetzen an.»Hier in Hogwarts?«

»Naturlich«, sagte der Fast Kopflose Nick, vollig uberrascht von der Wirkung seiner Worte.»Mehr als in jedem anderen Hause Britanniens, glaube ich. Uber hundert.«

»Ich hab noch nie welche gesehen!«, sagte Hermine.

»Naturlich nicht, sie verlassen tagsuber kaum die Kuche«, sagte der Fast Kopflose Nick.»Nachts kommen sie raus, um ein wenig sauber zu machen… nach den Feuern zu schauen und so weiter… au?erdem soll man sie ja auch gar nicht sehen. Zeichnet es nicht gerade einen guten Hauselfen aus, da? man ihn uberhaupt nicht bemerkt?«