Die Laune des Verliebten - Goethe Johann Wolfgang. Страница 8

Siebenter Auftritt

Amine. Egle. Lamon.

Egle.

Geschwind! Der Zug geht fort! Amine! Wie? in Tranen?

Lamon hebt die Kranze auf.

Die Kranze?

Egle.

Was ist das? wer ri? sie dir vom Haupt?

Amine.

Ich!

Egle.

Willst du denn nicht mit?

Amine.

Gern, war es mir erlaubt.

Egle.

Wer hat dir denn was zu erlauben? Geh, und rede

Nicht so geheimnisvoll! Sei gegen uns nicht blode!

Hat Eridon —?

Amine.

Ja! Er!

Egle.

Das hatt ich wohl gedacht.

Du Narrin, da? dich nicht der Schaden kluger macht!

Versprachst du ihm vielleicht, du wolltest bei ihm bleiben,

Um diesen schonen Tag mit Seufzern zu vertreiben?

Ich zweifle nicht, mein Kind, da? du ihm so gefallst.

Nach einigem Stillschweigen, indem sie Lamon einen Wink gibt.

Doch du siehst besser aus, wenn du den Kranz behaltst.

Komm, setz ihn auf! und den, sieh! den hang hier heruber!

Nun bist du schon.

Amine steht mit niedergeschlagenen Augen und la?t Egle machen. Egle gibt Lamon ein Zeichen.

Doch ach, es lauft die Zeit voruber,

Ich mu? zum Zug!

Lamon.

Ja wohl! Dein Diener, gutes Kind.

Amine beklemmt.

Lebt wohl!

Egle im Weggehen .

Amine! nun, gehst du nicht mit? Geschwind!

Amine sieht sie traurig an und schweigt.

Lamon fa?t Egle bei der Hand, sie fortzufuhren.

Ach, la? sie doch nur gehn! Vor Bosheit mocht' ich sterben;

Da mu? sie einem nun den schonen Tanz verderben!

Den Tanz mit Rechts und Links, sie kann ihn ganz allein,

Wie sich's gehort; ich hofft auf sie, nun fallt's ihr ein,

Zu Haus zu bleiben! Komm, ich mag ihr nichts mehr sagen.

Egle.

Den Tanz versaumst du! Ja, du bist wohl zu beklagen.

Er tanzt sich schon. Leb wohl!

Egle will Aminen kussen. Amine fallt ihr um den Hals und weint.

Amine.

Ich kann's nicht mehr ertragen.

Egle.

Du weinst?

Amine.

So weint mein Herz, und angstlich druckt es mich.

Ich mochte! — Eridon, ich glaub, ich hasse dich.

Egle.

Er hatt's verdient. Doch nein! Wer wird den Liebsten hassen?

Du mu?t ihn lieben, doch dich nicht beherrschen lassen,

Das sagt ich lange schon! Komm mit!

Lamon.

Zum Tanz, zum Fest!

Amine.

Und Eridon?

Egle.

Geh nur! ich bleib. Gib acht, er la?t

Sich fangen und geht mit. Sag, wurde dich's nicht freuen?

Amine.

Unendlich!

Lamon.

Nun so komm! Horst du dort die Schalmeien?

Die schone Melodie?

Er fa?t Aminen bei der Hand, singt, und tanzt.

Egle singt.

Und wenn euch der Liebste mit Eifersucht plagt,

Sich uber ein Nicken, ein Lacheln beklagt,

Mit Falschheit euch necket, von Wankelmut spricht,

Dann singet und tanzet, da hort ihr ihn nicht.

Lamon zieht im Tanz Aminen mit sich fort.

Amine im Abgehen .

O bring ihn ja mit dir!